Bitcoin im Pullback-Modus

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Der Bitcoin (BTC) befindet sich im Pullback-Modus, nachdem die Verkäufer auf den Widerstand bei knapp $ 48.000, dem bisherigen Höchststand dieses Jahres, reagierten. Die Kryptowährung könnte bis zum asiatischen Handelstag Unterstützung bei 43.000 $ finden, was die Abwärtsbewegung etwas stabilisieren könnte.

Aktuell wird der BTC um die $ 45.000 gehandelt und ist in den letzten 24 Stunden um mehr als 4 % gefallen.

Der Relative-Strength-Index (RSI) auf dem Tageschart fällt von überkauften Niveaus ab, die in der Regel einem Kursrückgang vorausgehen. Auf dem Wochenchart ist der RSI jedoch neutral mit positiven Momentum-Werten. Das bedeutet, dass die Käufer bei niedrigeren Unterstützungsniveaus aktiv bleiben könnten.

Dennoch versucht Bitcoin, einen 2 Wochen dauernden Aufwärtstrend zu durchbrechen, ähnlich wie Anfang Februar, als es zu einem kurzen Kursrückgang kam.

Vorerst müssten die Käufer jedoch den Ausbruch über knapp $ 45.000 halten, um ein Aufwärtsziel von ca. $ 50.000/51.000 zu erreichen.

Was sind jedoch die Gründe für diesen Rückgang, abgesehen davon, dass wohl eine „Überkauftsituation“ aufgrund der starken Zugewinne der letzten Zeit gegeben war?

Zunächst einmal haben Abgeordnete im ECON-Ausschuss des Europäischen Parlaments diese Woche für eine sog. „Transfer of Funds“-Regulierung gestimmt.

Bei dieser TFR-Regulierung geht es darum, dass unter anderem strenge Maßnahmen gegen Geldwäsche bei einer Übertragung von Krypto-Assets and sogenannte „unhosted Wallets“ vorgeschrieben werden sollen. Anbieter müssen in Zukunft umfangreiche Verifizierungs- und Erfassungsverfahren von Transaktionsdaten einführen, aber einem Volumen von nur EUR 1.000 müssen diese sogar mit den zuständigen Behörden geteilt werden. Die Abstimmung diesbezüglich war mit 62 zu 51 Stimmen zwar knapp, trotzdem bekam dieser Punkt eine Mehrheit.

Darüber hinaus wurde auch der Paragraph 18aa beschlossen, wonach Anbieter von Krypto-Transaktionen in Hinkunft „keinerlei Transfers von Kryptowerten“ ermöglichen dürfen, wenn diese Anbieter sich nicht an die geltenden Vorschriften halten. Experten sehen aufgrund dieser Beschlussfassung de facto ein Verbot von „unhosted Wallets“ und eine massive Einschränkung des DeFi-Ökosystems, also des dezentrales Finanzökosystems, das Finanzdienstleistungen unterschiedlichster Art und Weise auf Basis der Blockchain anbietet.

In Summe dürfte diese Beschlussfassung für den europäischen Krypto-Sektor massive Nachteile bringen. In Europa tätigen Börsen wird es nur noch schwer möglich sein, Kryptowährungen wie den BTC auf „unhosted Wallets“ – darunter versteht man privat verwaltete Wallets – zu transferieren.

Gerade diese Eigenverwaltung von Coins ist jedoch eines der zentralen Versprechen von Kryptos, das durch diese Beschlussfassung massiv attackiert wird. Nicht zuletzt deshalb haben die Kurse von Kryptowährungen zum Teil massiv reagiert und entsprechend verloren.

Allerdings besteht durchaus noch Hoffnung. Die Entscheidung kann von Gegnern dieses de facto DeFi-Verbots angefochten werden. Sollte es dafür eine Mehrheit geben, müsste der Entwurf im Rahmen einer Plenarsitzung erneut diskutiert werden, was deren Verabschiedung verzögern würde.

Sollte das nicht passieren, wir der Entwurf den EU-Mitgliedsstaaten (im Europäischen Rat) und der EU-Kommission vorgelegt und verhandelt werden. Es ist durchaus möglich, dass das DeFi-Verbot im Zuge dieser Verhandlungen aus dem Entwurf herausgenommen wird, fix ist dies jedoch nicht. Das Ergebnis dieser Verhandlungen wir dann erneut dem Europäischen Parlament und dem EU-Rat zur Abstimmung vorgelegt, aus heutiger Sicht wird bis Mitte Juni dieses Jahres mit einer finalen Entscheidung gerechnet. Es bleibt also in dieser Hinsicht spannend, wie es mit den Regulierungsbemühungen in Europa weitergeht.

Insgesamt hat die mit Abstand größte Kryptowährung Bitcoin im ersten Quartal ca. 1,5 % an Wert verloren. Das ist durchaus beachtlich, wenn man berücksichtigt, dass der Kurs Ende Januar auf ein 6-Monats-Tief von ca. $ 33.000 gefallen ist, nachdem er etwas über $ 47.000 ins neue Jahr gestartet war. Allerdings hat der BTC von diesem bisherigen Jahrestief bis zu 45 % zugelegt und Anfang dieser Woche bei knapp $ 48.000 den bisherigen Jahreshöchststand erreicht.

Der aktuelle Rücksetzer von BTC und auch vielen anderen Kryptowährungen spiegelt jedoch auch die allgemeine Entwicklung an den weltweiten Aktienmärkten wider; nach wie vor gibt es eine hohe Korrelation zwischen diesen und dem Kryptomarkt. Eine Abkoppelung dieser beiden Märkte hat bis jetzt noch nicht stattgefunden.

Nach wie vor für Unsicherheit sorgt die Lage in der Ukraine, auch die hohe Inflation und die Frage der Energieversorgung bremsen die Risikobereitschaft von Anlegern. Wie bereits erwähnt ist daher eine entsprechende Konsolidierung des BTC – nach den starken Anstiegen der letzten Tag – nicht verwunderlich und derzeit auch noch kein Grund zur Sorge. Entscheidend wird sein, wie der Kurs von BTC in den nächsten Tagen reagiert, und ob die erwähnte Unterstützung bei knapp $ 45.000 hält oder unterschritten wird.

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