Bitcoin bleibt bei knapp $ 20k – wie sich die wichtigsten Kryptos im Juni entwickelt haben. Immer mehr Entlassungen im Kryptosektor. Und: „Krypto-Queen“ vom FBI gesucht

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Aktuell kämpft der Bitcoin, die größte und bedeutendste Kryptowährung, mit der wichtigen Marke von $ 20k. Eine nachhaltige Erholung ist derzeit nicht in Sicht. Konnte BTC in der Nacht von Donnerstag auf Freitag noch einen Kurssprung von ca. $ 18.900 auf $ 20.400 hinlegen, gab die Leitkryptowährung diese Gewinne bis Freitagnachmittag (MESZ) großteils wieder ab und steht nun bei $ 19.400.

Insgesamt fiel der Kurs von Bitcoin im Juni um 34,8 % und setzte damit die schwache Entwicklung der Kryptowährung im Jahr 2022 fort. Analysten wie Jeffrey Halley vom Broker Oanda meinten, dass Bitcoin aufgrund der Erholung der US-Aktienmärkte in den letzten Tagen und des Rückgangs der US-Renditen vorerst einen Tiefstand von etwa $ 18k erreicht hätten und dass aus technischer Sicht ein Anstieg über $ 22k möglich sei, der sich bis auf 24.000 $ ausweiten könnte. Mittelfristig bleibe der Bitcoin jedoch in der Gefahrenzone, solange nicht ein Durchbruch über $ 28k erfolge.

Noch etwas schlechter sah es für die Nummer 2 am Kryptomarkt, Ethereum, aus. Ether, der Coin von Ethereum, fiel im Juni um 40,3 % und hat damit ebenfalls den Abwärtstrend der Kryptowährung im Jahr 2022 fortgesetzt. Laut Vitalik Buterin, dem Mitbegründer von Ethereum, wird der „Merge“, ein großes Upgrade der Blockchain, noch in 2022 stattfinden.

Immer mehr Entlassungen in der Kryptobranche

Die jüngsten Entwicklungen auf dem Kryptomarkt haben nicht nur zu einem dramatischen Rückgang der Kurse der meisten Kryptowährungen geführt, sondern auch zu drohenden Entlassungen bei Kryptobörsen. So hat zum Beispiel die Kryptobörse Coinbase 18 % ihrer MitarbeiterInnen entlassen, BlockFi plant, 20 % der Angestellten freizusetzen, und Gemini will 10 % seiner Mitarbeiter/innen abbauen.

Aber auch in Europa sind MitarbeiterInnen großer Kryptounternehmen betroffen. So mussten Ende Juni ca. 200 Mitarbeiter der österreichischen Kryptobörse Bitpanda aufgrund der jüngsten Entwicklungen das Unternehmen verlassen. Das war zumindest die Zahl, die das Wiener Start-up am 26. Juni in einem offenen Brief offiziell verlautbarte. Ziel von Bitpanda sei es demzufolge, in Hinkunft an mehr als 10 Standorten in der gesamten EU anstatt aktuell etwas mehr als 1.000 MitarbeiterInnen nur mehr knapp 730 zu beschäftigen.

Auf unterschiedlichen Plattformen wie Reddit und LinkedIn meldeten sich daraufhin in den folgenden Tagen jedoch sehr viele MitarbeiterInnen mit anderen Angaben. Diesen Meldungen zufolge seien fast doppelt so viele Angestellte des Unternehmens von dieser massiven Kündigungswelle betroffen. Das Medium „Finanzbusiness“ recherchierte nachfolgend sehr viele dieser Meldungen; zusammenfassend kam heraus, dass im Rahmen dieser Kündigungswelle wohl eher 400 bis sogar 500 MitarbeiterInnen freigesetzt werden könnten. Dies wurde jedoch von einem Pressesprecher von Bitpanda bestritten; vielmehr meinte dieser, dass nur die von Bitpanda kommunizierten Angaben korrekt seien und alles andere Spekulation wäre.

Enorme Betrugsschäden – „Krypto-Queen“ wird vom FBI gesucht

Die US-amerikanische Behörde FBI hat die als „Krypto-Queen“ bekannte verrufene Erfinderin der vermeintlichen Kryptowährung Onecoin, Ruja Ignatova, auf die Liste der 10 meistgesuchten Verbrecher gesetzt. Ignatova hat mutmaßlich weltweit Millionen von Anlegern betrogen. Für Hinweise, die zur Festnahme von Ignatova führen, setzte das FBI demzufolge eine Belohnung von bis zu $ 100.000 aus.

Dem FBI zufolge hat Ignatova und ihre Handlanger von ihren Opfern weltweit Beträge in Milliardenhöhe ergaunert. Offensichtlich gründeten Ignatova und ihr Partner in Bulgarien im Jahr 2014 das Unternehmen „Onecoin“ mit dem Ziel, eine digitale Währung zu vermarkten, die jedoch nie existierte. Dabei pries das Paar dieses Projekt als „Bitcoin-Killer“ an, wobei es zur wichtigsten Kryptowährung der Welt in Konkurrenz stehen sollte.

Dabei wurden jedoch falsche Zusicherungen und Angaben über Onecoin gemacht und Anleger dazu bewegt, in Onecoin-Pakete zu investieren. Laut den FBI-Ermittlern wurde Onecoin von Ignatova und ihrem Partner auch mit einer Art Schneeballsystem beworben, bei dem die Investoren aufgefordert wurden, Verwandte und Freunde für zusätzliche Pakete der Kryptowährung zu werben.

Ignatova sei auf den Hype um die Kryptowährungen aufgesprungen, um so neue Anleger zu gewinnen. Zwar hätte das Unternehmen viele mit Kryptos im Zusammenhang stehende Begriffe verwendet, die Ermittler glauben jedoch, dass Onecoins nicht auf die für solche Digitalwährungen übliche Art und Weise geschürft wurden. Darüber hinaus wurde der Kurs der Währung nicht von der Nachfrage auf dem Markt, sondern von der Firma selbst bestimmt.

Aufgrund der Anschuldigungen wurde Ignatova im Oktober 2017 in New York angeklagt, und es wurde eine US-weit gültiger Haftbefehl gegen sie erlassen. Allerdings reiste Ignatova in weiterer Folge am 25. Oktober 2017 von Sofia nach Athen und tauchte danach unter. Die FBI-Ermittler glauben, dass sie wohl einen entsprechenden Hinweis erhalten hätte, dass Ermittlungen der Behörden gegen sie eingeleitet wurden.

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